Es mag sein, dass er sich nach den großartigen Ankündigungen u.a. von Michaels Vater schon im Jahr 2009, bewusst zurückhält, weil er als höflicher Mensch Michaels Vater den Vortritt lassen will. Zu denken gibt mir, dass Joe Jackson nie eine Presse-Konferenz gegeben hat, auf der er die "Branca-Geschichte" der Welt darlegt.
Ich selbst hatte damals das erste Mal von einer Veruntreuung Brancas gegenüber Michaels in einem der Murray-Threads gelesen. Die Userin hatte dort einen Auszug aus der Befragung von LeGrand in Michaels Prozess eingestellt. Er hörte auf mit dem Wort "Caribean" (das war das einzige Wort, was ich damals lesen konnte, weil mein Englisch unter Null war).
Ich hatte mir ihn damals jedoch auf die Festplatte kopiert, weil ich einen Freund bitten wollte, ihn mir vorzulesen (und da ist jetzt immer noch, der Beitrag). Der in den Murray-Thread gestellte Auszug endete also damit, dass LeGrand aussagte, das Anwaltsbüro von Branca und Mottola hätten ein gemeinsames Konto in irgendeinem Inselstaat in der Karibik, auf das Geld von Sony überwiesen worden war.
Viel später fand ich dann eher zufällig in den Gerichtsprotokollen die GANZE Aussage von LeGrand: Sie ging nämlich noch viel weiter. Und da erläuterte LeGrand dann, dass er keineswegs andeuten wolle, es sei für Michael Jackson bestimmtes Geld gewesen, welches da auf das Karibik-Konto geflossen sei, bei seiner Prüfung von Michaels Finanzen habe er keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten in Bezug auf Branca feststellen können.
Die liebe Userin dieses Forums hatte diesen Teil der Aussage wohl übersehen. Seit dieser Zeit ist hier im Forum hartnäckig in Erinnerung, dass es da ein Konto in der Karibik gab und Branca mit Mottola da was gemauschelt haben zu Michaels Ungunsten.
Ein Beitrag von mir, der diesen Sachverhalt nochmals aufgegriffen und richtig gestellt hätte, konnte nicht geschrieben werden, da die Userin ihre Beiträge und auch damit eben diesen regelmäßig löschte.
Wen es interessiert: Ich kann gern aus den Gerichtsprotokollen mal die Zeugenaussage von LeGrand und sowohl seine Befragung von seiten der Staatsanwaltschaft als auch vom Verteidiger Michaels, RA Mesereau, heraussuchen und per PN verschicken.
Für mich ist das Gerücht aus mehreren Gründen unlogisch:
Branca war zu diesem Zeitpunkt bereits ein in der Musikwelt geachteter Fach-Anwalt, der mehr prominente Mandanten hatte als Michael Jackson.
Mag sein, dass ein Grundstein seiner Karriere tatsächlich seine Tätigkeit für Michael war: Er hatte zunächst 1983 die Verhandlungen für den Ankauf des ATV-katalogs erfolgreich durchgeführt und 10 Jahre später dann die Zusammenlegung des ATV- mit dem Sony-Katalog verhandelt, und zwar mit einem für Michael sehr gutem Ergebnis. Für sein Renommé als Musik-Anwalt werden diese beiden Geschäfte keine kleine Sache gewesen sein; die Liste seine Mandanten, für die er gearbeitet hat und immer noch arbeitet ist lang und illuster.
Er konnte also 2003 schon mal kein Anwalt sein, der sich wegen ein paar Millionen seinen Ruf ruinieren würde, und dass etwas rauskommen kann, wenn zwei Leute ein krummes Ding drehen, ist eine Sache von 50:50.
Die andere Sache ist die mit dem Testament.
Bei den diversen Bestrebungen von Michaels Angehörigen das Testament anzufechten, spielte immer diese "Unterschlagung" und das "Karibik-Konto" eine fundamentale Rolle. Mit ihr wurde das Begehren begründet, die beiden Testamentsvollstrecker auszuwechseln.
Es begann damit, dass behauptet wurde, Michael habe "alle 5 Jahre ein Testament gemacht", folglich könne das aus dem Jahre 2002 nicht das letzte sein. Es fand sich kein Testament neueren Datums.
Zur Zeit der Anzweiflung seiner Echtheit, der Unterschrift Michaels usw. fand sich dann zufällig ein Brief Michaels an Branca aus dem Jahr 2003 in dem Michael Branca über die laufende Prüfung durch LeGrand informierte und deswegen die Übersendung der geschäftlichen Unterlagen einforderte.
Das hat Branca wohl auch getan, aber das Testament hat er nicht übersendet.
Nun kann man sagen "Ein Testament ist ja auch keine geschäftliche Unterlage". Hat man aber nicht:
Aus der Tatsache das Branca das Testament bei sich behielt, erwuchsen ihm nach Michaels Tod erneute Vorwürfe.
Es wurde behauptet (ich muß das so schreiben, weil ich das nie schwarz auf weiß gesehen habe), dass Michael ihn zwei Mal erfolglos aufgefordert habe, das Testament zurückzugeben und Branca hätte sich dem verweigert.
Danach.....hätte Michael dann aufgegeben.
Wie? Michael, der bemerkenswert prozessfreudig war und ein sehr vermögender Mann hat einfach gesagt "Der gibt mir nicht mein Testament zurück und ich kann nichts dagegen tun"???
Michael hätte nur einem aus seiner Anwalts-Armada mit der Abfassung eines neuen Testaments beauftragen brauchen; das bei Branca befindliche wäre damit null und nichtig gewesen.
Es wurde gesagt "Michael vertraute niemandem mehr, und wem hätte er ein neues Testament anvertrauen können, wo es hinterlegen?"
Nun, wenn die ganze Welt sich gegen Michael verschworen hatte und selbst ein Nachlassgericht so korrumpierbar ist, wie es dargestellt wurde: Michael hätte immer noch seine liebe Mutter, die ja seine "einzige Vertraute" war, gehabt. Aber auch sie hatte kein Testament am 25.6.2009.
Ich habe wirklich lange über diese Geschichte nachgedacht, und ich hatte ja auch genug Zeit, denn die Anfechtungen verschiedenster Art nahmen ja kein Ende (und nehmen es immer noch nicht).
Am Schluß bin ich zu der Überzeugung gekommen: Man wollte der Öffentlichkeit und uns eine Bären aufbinden. Und hat es auch zeitweise bei manchen geschafft.
Die Meister der Illusion.....
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